Beim Simultandolmetschen braucht man keine Pausen zu machen; die DolmetscherInnen übertragen das Gesagte mit einer minimalen Verzögerung – bei Bedarf in mehrere Sprachen. Die Methode wird aus gutem Grund auch Konferenzdolmetschen genannt, tatsächlich kommt sie aber in vielen Bereichen zum Einsatz. Erfahren Sie, welche Arten von Simultanverdolmetschung es gibt und wann sie sinnvoll sind. Oder sagen Sie uns einfach, was Sie planen; wir beraten Sie gerne!
Simultandolmetscher übersetzen die Vortragenden während des Vortrags. Sie sitzen meist in schalldichten Kabinen und bekommen den Ton über Kopfhörer übermittelt. Gleichzeitig sprechen sie die Übersetzung in ein Mikrofon, damit die Zuhörenden sie ebenfalls über Kopfhörer hören können. Diese Technik erfordert höchste Konzentration; deswegen arbeiten immer zwei oder drei Simultandolmetscher pro Sprachrichtung, und wechseln sich alle 20-30 Minuten ab.
Seit der Entstehung dieses neuen Berufs war klar, dass Simultandolmetschen zu den schwierigsten Dingen gehört, die das menschliche Gehirn anstellen kann. […] Ein Simultandolmetscher muss – entgegen der instinkiven Bestrebung – reden, und dabei zuhören; zuhören, und dabei reden. Das Konferenzdolmetschen existiert nur, weil einige besonders fähige Menschen derart unnatürliche Dinge können […] Die Kunst des „Konfernzdolmetscher“ (dieser Terminus hat heute mündliche Übersetzer, Simultanübersetzer und Kabinendolmetscher ersetzt) verlangt hohe Konzentration und geistige Flexibilität. Nur wenige Menschen sind dieser Kunst fähig.
David Bellos, „Was macht der Fisch in meinem Ohr? Sprache, Übersetzen und die Bedeutung von allem“
Wann ist eine Simultanverdolmetschung sinnvoll, wann nicht? Hier sind einige Aspekte und Fallbeispiele, um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern:
Sie sind sich immer noch nicht sicher, ob eine Simultanverdolmetschung das Richtige für Ihre Veranstaltung ist? Kein Problem – erzählen Sie uns einfach, was Sie vorhaben, und wir beraten Sie gerne kostenlos und unverbindlich!
Wenn die Nutzung einer Dolmetscherkabine möglich ist, bekommen Sie die bestmögliche Leistung. Die SimultandolmetscherInnen sitzen in der schalldichten Kabine, sodass sie im Hintergrund bleiben und die Redner nicht stören. Wer die Verdolmetschung braucht, bekommt sie über Kopfhörer direkt ins Ohr; die anderen Teilnehmenden bekommen nichts mit. Und auch die Tonqualität ist bei dieser Lösung am besten.
Außerdem ist eine Verdolmetschung zwischen beliebig vielen Sprachen kein Problem; Sie brauchen nur eine Kabine (und DolmetscherInnen) für jede Sprache. Wenn Sie zum Beispiel eine Englisch-Kabine und eine Russisch-Kabine haben, wird eine Rede, die auf Deutsch gehalten ist, simultan in beide Sprachen übertragen. Wird Russisch gesprochen, überträgt es die Russisch-Kabine ins Deutsche; die Englisch-Kabine kann Deutsch als Brückensprache nutzen und es direkt weiter ins Englische verdolmetschen (Relais-Dolmetschen).
Wie die Alternativbezeichnung Konferenzdolmetschen nahelegt, ist dies die Standardlösung für Konferenzen; sie wird aber auch aber auch auf anderen Großveranstaltungen, Marketingevents oder Workshops genutzt.
Manchmal ist die Arbeit mit einer Kabine nicht möglich. Vielleicht lässt es der Veranstaltungsraum nicht zu; vielleicht muss aber auch unterwegs gedolmetscht werden. In diesem Fall können Sie eine Personenführungsanlage (auch Tour Guide genannt) einsetzen. Die Zuhörenden nutzen auch in diesem Fall Kopfhörer; die DolmetscherInnen arbeiten mit mobilen Headsets oder in seltenen Fällen mit Handmikrofonen.
Da der Schallschutz durch die Kabine wegfällt, müssen die DolmetscherInnen einen schwierigen Spagat schaffen: laut genug reden, damit die Teilnehmerinnen sie verstehen, aber leise genug, damit die Sprecher (sowie Teilnehmer, die keine Verdolmetschung brauchen) nicht gestört werden.
Auch in diesem Fall deutet der Name auf den häufigsten Anwendungsfall hin: Personenführungsanlagen werden oft bei Führungen oder Besichtigungen genutzt.
Braucht nur eine Person die Verdolmetschung, kann man auch auf das Flüsterdolmetschen zurückfallen; manchmal spricht man auch von Chuchotage. Dabei sitzen die Dolmetscherinnen direkt neben der Person und flüstern ihr die Übersetzung ins Ohr. Natürlich besteht auch hier die Gefahr, dass man die anderen dadurch stören könnte. Andererseits lässt sie sich gut mit einer Konsekutivverdolmetschung kombinieren; will die Person etwas in einer anderen Sprache sagen, kann sie danach einfach eine Pause machen und die DolmetscherInnen übertragen sie für alle anderen.
Weitere Vorteile sind, dass man zum Flüsterdolmetschen keine Ausrüstung braucht – und dass diese Option sich für die Teilnehmenden im Vergleich zur Kabine persönlicher anfühlt.
Spätestens seit COVID läuft ein beträchtlicher Teil der Kommunikation über Online-Plattformen ab; Besprechungen, Meetings und sogar ganze Konferenzen finden über Video statt. Natürlich verlagert sich auch das Dolmetschen damit teilweise ins Internet.
Folgende Optionen werden am häufigsten für das Remote-Dolmetschen benutzt: